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Ein Schneesturm legte große Gebiete in Deutschland lahm. Einen solchen Winter hatte es seit Jahrzehnten nicht gegeben. Frank Schirrmacher stieg in Frankfurt in seinen Dienstwagen, er wurde in Hamburg bei Google Deutschland zur Unterzeichnung der neuen Verträge erwartet. Als sein Fahrer den Wagen auf die Autobahn lenkte, dachte Schirrmacher zurück, an die gute alte Zeit des Leistungsschutzrechtes. Die Politik hatte verstanden, damals 2013: Kurz vor ihrer Abwahl hatte die schwarz-gelbe Koalition unter lautem Beifall der rot-grünen Opposition das emotional diskutierte Leistungsschutzrecht verabschiedet. Die Zukunft des Journalismus schien gesichert.
SZ & FAZ: Ein Großangriff auf die Pressefreiheit
Christian SickendieckFolgen8. Februar 201121 Kommentare
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Wer sich heutzutage im Internet bewegt, gar eine eigene Homepage ins Netz stellt, riskiert seine Existenz, wenn er nicht gerade ein gut gefülltes Konto sein eigen nennt. Blogger sind Abmahnungen schon fast gewohnt, immer wieder wird über juristisch Auseinandersetzungen berichtet. Das Geschäft von Abmahnanwälten blüht — Unternehmen machen Jagd auf alles, was nicht ihrem veralteten Weltbild entspricht und einen schnellen Euro verspricht. Blogger sind oftmals ein beliebtes Ziel, haben diese doch keine gut gefüllte Kriegskasse um sich zu wehren. In der Regel trifft man sich vor der Pressekammer Hamburg, wo Richter Buske Stück für Stück unsere Presse– und Meinungsfreiheit begräbt. Nachdem die Süddeutsche und die FAZ seit 2006 gegen den Perlentaucher vorgehen, war nun das junge Startup Commentarist an der Reihe. Commentarist hat sich zur Aufgabe gemacht, ausschließlich Kommentare und Meinungen der etablierten Medien in der Form von Google News zu aggregieren. Dabei wurde selbstverständlich der entsprechende Text verlinkt, die Überschrift übernommen und ein kleines Snippet gezeigt. Das war für die Süddeutsche und die FAZ zu viel — seit dem 04.02.2011 ist Commentarist offline.
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