Nicht nur die SPD hat ein Problem in ihrem Umgang mit der Linkspartei. Sei die Diskussion nun ideologisch, unüberlegt, arrogant, besserwisserisch oder gar von Angst geprägt — selten findet man neutrale, unaufgeregte oder einfach nur sachliche Texte zur Linkspartei. Dass dies durchaus möglich ist, beweist Michael Spreng in seinem neuesten Artikel: Wie antisemitisch ist die Linkspartei? Kritik an der Linkspartei, sachlich und ruhig begründet — solche Artikel würde ich mir auch von den etablierten Medien wünschen. Gerade die SPD könnte da jede Menge lernen — die Linkspartei kann eigentlich froh sein, dass dem nicht so ist. Und so geht wieder einmal eine Leseempfehlung an Sprengsatz:
Der Fall spielte überregional keine große Rolle, dennoch wirft er ein grelles Schlaglicht auf die Linkspartei. Der Fraktionsvorsitzende und OB-Kandidat der Linkspartei in Duisburg, Hermann Dierkes, forderte den Boykott israelischer Produkte und weckte damit die Erinnerung an die Nazi-Plakate “Deutsche, kauft nicht bei Juden”. Trotz massiver öffentlicher Kritik wiederholte er den Boykottaufruf mehrmals und erklärte in einem islamistischen Internet-Portal, in dem gegen den “Pseudostaat” Israel gehetzt wird, Boykottaufrufe dürften “nicht verunglimpft werden”. Nachdem die Protestwelle immer größer wurde, legte der Politiker seine OB-Kandidatur nieder, blieb aber Fraktionschef.