Wie der Name schon sagt, ist die Wirtschaftswoche wohl eher auf Seiten der INSM, des Kovents für Deutschland anstelle auf der Seite der Menschen, des Miteinanders in diesem wunderbaren Land zu finden. Dass ich dieses Blatt nicht auf meinem Radar habe, möge man mir verzeihen — offensichtliche Propagandazeitschriften in diesem wohl zurecht von mir benannten demokratisch legitimierten Feudalsystem gehören nicht zu meiner Nachtlektüre. Und so bin ich immer auf Hinweise anderer angewiesen, wenn es in diesen sogenannten Zeitungen und Zeitschriften etwas zu bestaunen gibt. Oftmals sind es die NachDenkSeiten, aber auch der Newsfeed von gegen-hartz.de, wie auch in diesem Fall. Ganz investigativ bringt die Wirtschaftswoche einen Artikel über die Stromriesen und deren neue Taktiken. Sie beginnt diesem mit Hetze über Hartz IV-Empfänger und deren Stromverbrauch — und beruft sich dabei auf eine Studie eines dieser Stromriesen sowie die Äusserungen eines Strommanagers. Die Studie, der Stromriese und der Strommanager bleiben dabei nebulös und geheim. Ein Wunder ist das nicht — ich kenne Juristen, die würden durchaus überprüfen, ob hier Volksverhetzung stattfindet. Journalismus indes ist es meiner Meinung nach ganz bestimmt nicht. Ohne kritische Nachfrage darf hier gehetzt werden, es wird keine Referenz angegeben. Nichts. Manche Leute kommen sicherlich in die Versuchung, zu denken, dass der Redakteur sich diesen offensichtlichen Schund nur ausgedacht hat um seinen Artikel reißerischer zu machen. Aber das ist ebenso unbekannt, wie die Studie, der Name des Stromriesen und der Name des Managers. Nachts ist es halt kälter als draußen.
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